Jeder hat mir davon abgeraten mich mit Kabel Deutschland auseinanderzusetzen und der eine oder andere hat mich wegen meiner Sturheit mitleidig belächelt, aber manchmal bin nicht nur richtig gut, sondern auch im Recht.
Zur Erinnerung Kabel Deutschland hat auf Vertragserfüllung beharrt, weil ich nur die Geräte und die Smartcard Retour geschickt, jedoch nicht schriftlich gekündigt hatte.
Ich berief mich auf die mir zugesandte Widerrufsbelehrung. In dieser ist von “Digitalem Empfang” die Rede. Hierbei fiel mir auf, dass das Adjektiv gross geschrieben ist, was mitten im Satz ein Rechtschreibfehler- Solche juristischen Texte weisen aber eigentlich nie Orthographiefehler auf. eben weil es so Typen wie mich gibt . Also habe ich recherchiert und in allen anderen öffentlich zugänglichen Belehrungen ist von “digitalen Medien” die Rede. Die hatten mir also einen Fehldruck geschickt.
Beharrlich bin ich auch und nach vier Monaten und etlichen scharfen Emails ist Kabel Deutschland von seinen Forderungen gegen mich zurückgetreten. Ich war der Sieger!
Dumm geguckt hatte ich dann schon, als ich zwei Wochen später eine Rechnung von Kabel Deutschland in der Post fand. Hier war penibel aufgeführt, welche Posten mir unberechtigt in Rechnung gestellt wurden.
In solch einem Unternehmen traut keiner dem Anderen, weshalb Stornierungen unmöglich sind. Irgendjemand muss eine Gutschrift genehmigen. Diese wurde auch korrekt verrechnet, nur verlangt Kabel Deutschland € 1,50, weil Kabel Deutschland meint sie müssten mir diesen Buchungsschwachsinn auch noch zuschicken. Nach meiner nun tief sarkastischen Email haben sie das Verfahren gegen mich endgültig eingestellt. Was für Looser!
Was hatte ich mich doch gefreut, dass Das Amt mir für ein Jahr die Mitgliedschaft beim Mieterverein zahlt. Der Beitrag ist geringer als üblich, weil die Ämter eine Vereinbarung mit dem Verein getroffen haben.
Jedoch leben wir ja in Bürokratien, und beim ach so alternativem Mieterverein herrscht deutsche Unwissenheit. So haben sie mich erst einmal wieder nach Hause geschickt Auch bei telefonsicher Rückfrage, war die Tusse zu blöde eine Lösung zu finden. Meine Amtstante und ich haben das dann geregelt. Sie war ab er auch ziemlich fassungslos.
Und dann hatte ich tatsächlich einen Termin. Wenn ich daran zurück denke, platze ich fast. Wegen meiner Mietkürzung hat die Anwältin, ich glaube sie war eine. Anwälte halten es oft für unnötig sich vorzustellen. Wahrscheinlich reicht ihnen ihr arrogantes Auftreten zur Identifikation. Sie versucht also mir Angst zu machen, war aber an näheren Informationen nicht interessiert. Nuschelte halblaut und unverständlich was von fristloser Kündigung, weil ich es vor fünf Jahren versäumt habe in der Mitteilung über die Kürzung an meine Vermieterin zu erwähnen, dass ich das Geld nur zurück halte.
Wie ich auf die Mieterhöhung reagieren soll, diese Frage hat sie mir einfach nicht beantwortet, obwohl ich gezielt um Auskunft bat. Wie eine Politikerin wurde jede klare Aussage vermieden. Das war keine Hilfe!
Ich weiß ja nicht wie das bei Euch ist, aber ich habe zwischendurch wegen irgendwelcher Dinge immer mal Kontakt zu meiner Vermieterin und dann ergeben sich Gespräche, auch über diese Streitigkeiten. Will sagen, ich treffe dann durchaus auch mal Absprachen mit DDT, die nicht schriftlich bestätigt werden. Sie hat sich daran bisher auch immer gehalten, so wie ich auch. Bei allem Kampf besteht also ein Vertrauensverhältnis.
Das wischen Juristen aber mit einer abfälligen Bemerkung beiseite.
Nach dem Termin war ich verwirrt. Also habe ich abgewartet und ein paar Tage darauf habe ich DDT angerufen und wir haben wieder eine Absprache getroffen: Ich gehe nicht wegen Formfehlern gegen die Mieterhöhung an, da sie in der Summe korrekt ist, gemessen am Hamburger Mietenspiegel. Und da die neuen Fenster “in der Mache” sind, entfällt der Grund für die Kürzung.
DDT weiß, dass das Geld wech ist, versoffen, pipapo. Sie verzichtet darauf es einzufordern.
Das nenne ich eine Einigung!
Nun darf ich nur nicht vergessen fristgerecht aus dem Mieterverein auszutreten. Das Pack bekommt von mir keinen Cent.
Zugegeben, mein Vorgehen war extrem, aber erfolgreich. Der Mieterverein hätte jedoch gar nix gemacht. Dabei hat sich die gesetzliche Grundlage mieterfreundlich geändert seit meinem ersten Hilfeersuchen Anfang der 1990er.
Auf der Suche nach Unterlagen fand ich alten Schriftverkehr und musste feststellen, dass ich schon immer so drauf war. Ich habe mich mit jedem möglichen angelegt, wenn es um meine Rechte. Und weil ich immer gewonnen habe, werde auch ich langsam arrogant.
Dass ich immer gewonnen habe ist aber leicht zu erklären: auch ohne Internet war ich irgendwie immer so gut informiert, dass ich nur gekämpft habe, wenn ich auch wirklich im Recht war und das belegen konnte. Ansonsten war es halt mein Fehler und ich trug die Konsequenzen. Allerdings kam das selten vor.
Ich finde das war ein durchaus erfolgreiches erstes Quartal.
Jetzt hoffe ich auf einen ruhigen Sommer, trotz Bauarbeiten. Das bisschen Lärm kann ich ab.
DON´T PANIC